IsyBau-XML

Der IsyBau-XML Standard entspricht weitestgehend dem Merkblatt M149-2 der DVWK. Abweichende Regelungen können der aktuellen Ausgabe der Arbeitshilfen Abwasser entnommen werden.

Zitate aus den Arbeitshilfen Abwasser:

Bautechnische Zustandsklassifizierung und
-bewertung nach IsyBau-XML

Die Zustandsklassifizierung und -bewertung wird in den Schritten

  1. Zustandsklassifizierung (Klassifizierung des Einzelzustandes)
  2. Zustandsbewertung (Bewertung der Randbedingungen des Einzelzustandes)
  3. Zustandsbeurteilung (Beurteilung des Objektes)

durchgeführt in Abhängigkeit von

  • der Schadensart und
  • dem Schadensausmaß.

Die Schadensart wird durch den Hauptkode und die möglichen Charakterisierungen, das Schadensausmaß wird durch die Quantifizierungen beschrieben. Das Ergebnis der Klassifizierung sind ganzzahlige, vorläufige Einzelschadensklassen von 1 bis 5. Der Einzelschadensklasse 1 werden die Schäden zugeordnet, deren Ausmaß am geringfügigsten ist. In die Einzelschadensklasse 5 werden diejenigen Schäden eingeordnet, deren Ausmaß am größten ist.

Grundsätzlich sind die Klassifizierungskriterien des Entwurfes der DWA-M 149-3 "

Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden, Teil 3: Zustandsklassifizierung und -bewertung"

in die Klassifizierung eingeflossen, so dass Parallelen nicht zufällig, sondern gewollt sind. Zur Klassifizierung von Schächten ist der Bereich eines Schachtes, in dem der Zustand auftritt, ein weiteres Klassifizierungskriterium. Die Dokumentation des Schachtbereiches erfolgt gem. Referenzliste U117 der ISYBAU-Austauschformate auf Grundlage der DIN EN 13508-2.

Kodes, deren Informationsgehalt nicht ausreicht, um eine sichere Einordnung in vorläufige Einzelschadensklassen vorzunehmen, werden zwar pauschal einer Klasse zugeordnet. Im Nachgang zur automatisierten Zustandsklassifizierung und -bewertung sind jedoch diese pauschalen Einordnungen durch einen Fachingenieur sorgfältig zu prüfen und im Bedarfsfall zu korrigieren.

Das Ergebnis der bautechnischen Zustandsklassifizierung sind je Einzelschaden bis zu drei vorläufige, Schutzziel bezogene Einzelschadensklassen:

  • SKDv (Dichtheit)
  • SKSv (Standsicherheit)
  • SKBv (Betriebssicherheit)
Zustandsbewertung

Das für das Schutzziel vorliegende Gefährdungspotenzial ist neben der Art und dem Ausmaß eines Einzelschadens auch von den lokalen Randbedingungen abhängig. Mit der Zustandsbewertung werden zusätzlich zur Schadensart und dem Schadensausmaß aus der Zustandsklassifizierung die Randbedingungen des Einzelschadens berücksichtigt.

Zur Verknüpfung der Ergebnisse der Zustandsklassifizierung mit den Randbedingungen werden die vorläufigen Einzelschadensklassen gem. Tab. A-3 - 2 in vorläufige Einzelschadenszahlen

  • SZDv (Dichtheit)
  • SZSv (Statik) und
  • SZBv (Betrieb)

transformiert.

Als Randbedingungen fließen mit ein

  • Entwässerungssystem
  • Abwasserart
  • Wasserschutzzone
  • Grundwasserabstand
  • Bodenart
  • Lage am Umfang
  • Lage an einer Verbindung

Die vorläufigen Schadenszahlen werden Schutzziel bezogen in Abhängigkeit von den lokalen Randbedingungen mit der Summe der Zusatzpunkte gem. Tab. A-3 - 3 (Kanäle und Leitungen) bzw. Tab. A-3 - 4 (Schächte und Inspektionsöffnungen) zur endgültigen Einzelschadenszahl addiert. Das Ergebnis sind je Einzelschaden bis zu drei endgültige Schutzziel bezogene Einzelschadenszahlen:

  • SZDe (Dichtheit)
  • SZSe (Standsicherheit) und
  • SZBe (Betriebssicherheit)
Zustandsbeurteilung

Mit der Zustandsbeurteilung erfolgt die Verdichtung der Klassifizierungs- und Bewertungsergebnisse auf das Objekt. Objekte sind die im Rahmen der generellen Planung (Liegenschaftsbezogene Abwasserentsorgungskonzepte) auf Grundlage von Zustandsbeschreibungen gem. DIN EN 13508-2 zu beurteilenden abwassertechnischen Anlagen

  • Haltungen,
  • Leitungen und
  • Schächte

Die Beurteilung des Objektes erfolgt Schutzziel übergreifend zur Aufstellung einer Prioritätenliste der Sanierungsbedürftigkeit. Hierzu werden

  • der größte Einzelschaden aus Zustandsklassifizierung und -bewertung,
  • die Dichte, das Ausmaß sowie die Längenausdehnung aller Einzelschäden

eines Objektes berücksichtigt.

Zur Ermittlung des größten Einzelschadens eines Objektes wird für jeden Einzelschaden die maximale, endgültige Einzelschadenszahl MaxSZE herangezogen. Die vorläufige Objektzahl OZV entspricht der größten maximalen, endgültigen Einzelschadenszahl eines Objektes...

Automatisierte und manuelle Zustandsklassifizierung und -bewertung

Das Bewertungs- und Klassifizierungsmodell ist mit Gleichungen und logischen Verknüpfungen vollständig beschrieben, so dass der Vorgang automatisiert erfolgen kann. Neben der automatisierten Zustandsklassifizierung und -bewertung ist parallel auch eine manuelle Zustandsklassifizierung und -bewertung vorgesehen, wobei die automatisierte Klassifizierung und Bewertung nicht von der manuellen Klassifizierung und Bewertung beeinflusst werden darf.
Im Rahmen der manuellen Klassifizierung und Bewertung können die pauschalen Klassifizierungen, die generell nicht mit einer ausreichenden Sicherheit festgelegt werden können, durch eine Korrektur dem tatsächlichen, einzelfallbezogenen Gefährdungspotenzial angepasst werden (vgl. Anh. A-3.1.1). Hierfür sind die vorläufigen, auf ein Schutzziel bezogenen Einzelschadensklassen SKDv, SKSv und SKBv manuell festzulegen (vgl. Tab. A-3 - 11 bis Tab. A-3 - 35 im Anhang A-3.2.1 sowie Tab. A-3 - 36 bis Tab. A-3 - 68 im Anhang A-3.2.2). Im Rahmen der dv-technischen Umsetzung der manuellen Klassifizierung sind daher die Datenfelder der auf ein Schutzziel bezogenen Einzelschadensklassen SKDv, SKSv und SKBv
getrennt von der automatisierten Bewertung vorzuhalten. Darüber hinaus können durch den Fachingenieur manuelle Objektklassen OK vergeben werden. Im Rahmen der dv-technischen Umsetzung sind daher die Datenfelder er Objektklassen ebenfalls getrennt von der automatisierten Bewertung vorzuhalten.
Zum Austausch der Ergebnisse aus der automatischen und manuellen Klassifizierung und Bewertung stehen in den ISYBAU-Austauschformaten für die Zustandsdaten (vgl. Anh. A-7.5) in den Bereichen "Klassifizierung" und "Bewertung" die erforderlichen Datenfelder zur Verfügung.